Warum Instagram? Warum dieser Blog?
Ich habe mit Instagram und diesem Blog begonnen, nicht, weil ich mich selbst irgendwie darstellen möchte - im Gegenteil. Ich hatte große Angst davor, diesen “Schritt” zu machen und mich zu “zeigen”, anstatt unsichtbar zu bleiben, was mir normalerweise leichter fallen würde. Ich würde mich eher als zurückhaltend bezeichnen und bin froh, wenn ich nicht über mich reden muss - umso unlogischer also, dass ich eine Instagram-Seite und einen Blog starte, oder?
Das stimmt zumindest nicht ganz. Lange, lange Zeit wusste ich nicht, wer ich bin, wer ich sein möchte und wie ich das herausfinden könnte. Ich habe sehr viel Zeit meines Lebens damit verbracht, mir nur Gedanken darüber zu machen, was andere über mich denken könnten und wie ich verhindern könnte, dass ich irgendwie dabei schlecht abschneiden könnte. Ich habe versucht, es allen recht zu machen, mich dabei aber selbst verloren. Und das wäre auch so weitergegangen, doch ich habe entschieden, dass ich selbst etwas dazu beitragen muss, wenn sich etwas ändern soll. Mir ist klar geworden, dass es nichts Schlechtes ist, anderen Gutes tun zu wollen, doch das das alleine auch nicht der Lebensinhalt eines Menschen sein kann, vor allem nicht, wenn er sich nur noch darüber definiert und seinen Wert davon abhängig macht. Das bringt nämlich niemandem etwas und die meisten Menschen möchten auch keine Hilfe von jemandem, der eher selbst welche benötigen würde. Mir ist auch klar geworden, dass viele der unbewussten Glaubenssätze, die ich in mir trage, mich schon sehr lange begleiten und einschränken. Und während ich nichts daran ändern konnte, dass sie entstanden sind, so bin doch ich selbst der einzige, der sie ändern bzw. nicht mehr auf sie hören und mit ihnen leben lernen kann und muss. Ein Glaubenssatz ist auch, dass ich mich am besten zurückhalte und so wenig ich selbst bin wie möglich, weil das etwas Schlechtes ist - und genau das versuche ich mit diesem Instagram-Konto und Blog zu kontern.
Ich mache es also in erster Linie für mich - um mir zu beweisen, dass ich stärker bin als meine inneren Stimmen, die mir sagen, dass ich nicht gut genug bin, dass ich eh nichts auf die Reihe bringe oder dass ich peinlich bin. Ich kann das zwar nicht ausschließen und bin mir sicher, dass nicht alles, was ich schreibe, jedem einleuchten wird - aber das muss es auch nicht. Wir Menschen sind alle verschieden und können dennoch nebeneinander koexistieren und verschiedene Lebensweisen und -philosophien tolerieren. Und warum sollte meine da nicht auch Platz haben?
Und falls sich doch jemand von dem, was ich von meinem Leben und meinem Weg zu mir selbst so dokumentiere, etwas für sich mitnehmen kann, dann freut es mich natürlich umso mehr. In diesem Sinne hoffe ich, meinen Weg und mich ganz neu zu entdecken und freue mich über jeden, der diesen Weg ein Stück mitgeht.